Kleben ist das neue Schweißen, so oder ähnlich haben sich in 2015 die Kommentare, Erfahrungsberichte und Presseartikel angehört, als die DIN-Norm 2304 ihren Dienst antrat. Ich habe Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in diesem Beitrag bereits frühzeitig informiert gehabt.
Heute nun möchte ich Ihnen “Kleben ist das neue Schweißen” in der Praxis vorstellen. Wir betreten dafür die Welt des Uwe Berger.
Kleben ist das neue Schweißen
“Das ist nur geklebt”, sagt Uwe Berger mit kaum erkennbarem Lächeln, während der den Kopf eines ICE 3 betrachtet. Es scheint, als warte er auf die erstaunte Reaktion seines Gegenübers. Uwe Berger betont dann, dass das “nur” in Anführungszeichen zu verstehen sei. Nach dieser Betonung lächelt Uwe Berger deutlich und führt aus: Moderne Klebtechnik ist längst keine improvisierte Notlösung mehr, sondern ein Verfahren mit Zukunft.
Verantwortliche Klebaufsichtsperson
Kleben ist das neue Schweißen – wenn jemand weiß, was dem Kleben oder besser gesagt, dieser sogenannten Fügetechnik zuzutrauen ist, dann ist es Uwe Berger. Er ist verantwortliche Klebaufsichtsperson, so die offizielle Bezeichnung, im Werk der DB Fahrzeuginstandhaltung in Krefeld.
Doch Uwe Berger ist nicht nur bei der Deutschen Bahn gefragt, sondern international begehrter Spezialist.
“Fügetechnik hat mich immer schon begeistert”, sagt der 48-Jährige. 32 Jahre ist es her, dass er im Werk Krefeld eine Ausbildung zum Maschinenschlosser begann. Über die Beschäftigung mit der Schweißtechnik kam er schließlich zum Kleben.
“Klebtechnik ist spannend, weil sie ein sehr spezieller Prozess ist, der noch in vielen Bereichen in den Kinderschuhen steckt”, sagt der Experte.
Kleben von Glas
Die meisten Bauteile, die bei Zügen mittels Klebstoff eingebaut werden, sind aus Glas: Frontscheiben von ICE und Regionalzügen oder Seitenscheiben. Auch kleine Bauteile im Innenraum werden geklebt. Klarer Vorteil dieser Technik: Sie verbindet unterschiedlichste Materialien, anders als etwa das Schweißen. Der Kopf des ICE T besteht aus glasfaserverstärktem Kunststoff und muss zur Verbindung mit der Aluminiumstruktur des Wagenkastens geklebt werden.
“Der Trend geht zum Leichtbau, und viele der dort eingesetzten Materialien können nur auf diese Weise verbunden werden”, erläutert Berger.
Das Werk Krefeld ist hier Vorreiter. Das ist zu einem guten Teil Uwe Berger zu verdanken. Als erstes DB-Werk für schwere Instandhaltung in Deutschland wurde es nach der Norm für Klebtechnik zertifiziert.
Klebarbeitsplätze gibt es in bestimmten Bereichen der Hallen. Denn in einem Radius von 30 Metern muss auf Schweißen oder Schleifen verzichtet werden, weil bei diese Arbeiten Staub entsteht.
Weitere Informationen
Kleben ist das neue Schweißen – die DIN 2304 macht es möglich!
Hier habe ich noch 2 weiterführende Links für Sie: