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Mit Klebstoff sogar Wunden versorgen

Heute möchte ich Ihnen ein Beispiel für meine Faszination zum Thema Kleben zeigen. Es geht nicht um das Kleben im herkömmlichen Sinne, sondern um das Kleben von Wunden.

Ja, richtig gehört (gelesen)!

Man nehme einen kleinen Sportunfall und die Tatsache, kein geeignetes Verbandszeug zur Hand zu haben. Rein Zufällig hat jemand aber Sekundenkleber dabei.
Prima, dann lässt die Wunder auch mit Sekundenkleber versorgen.

Glauben Sie nicht? Stimmt aber! Wurde fürs Militär entwickelt (Optiklinsen kleben).

Cyanacrylat, so der Fachausdruck für Sekundenkleber, klebt in Sekundenschnelle, und natürlich auch auf der Haut. Also lag es nahe, den Sekundenkleber auch für die Behandlung von “klaffenden” Wunden einzusetzen.

Da Sekundenkleber so richtig fest wird, wenn er der Luft Feuchtigkeit entziehen kann, ist die Feuchtigkeit einer Wunde also kein Problem, sondern ein Gewinn.

Im Vietnamkrieg benutzte das  US-Militär eine Art Cyanacrylat als Wundspray und behandelte so  großflächige Wunden.

Optimal eignet sich Sekundenkleber zum Schließen von Schnittwunden. Das Verkleben einer Wunde hat einen ganz einfachen Vorteil: es ist schnell gemacht und die möglicherweise zurückbleibende Narbe ist weniger auffallend, als wenn das Ganze genäht worden wäre.
Nach ein paar Tagen fällt der Sekundenkleber einfach von der Haut ab.

Meine Kinder haben es mir bisher immer gedankt, wenn ich Ihnen so eine geklebt habe ihre Wunden versorgt habe.

Die Erfindung  kam um 1940 aus dem Hause KODAK und wurde Ende der ’50er Jahre erstmals von der Firma EASTMANN kommerziell für Verklebungen  genutzt.  Seit rund 10 Jahren mit US-Zulassung für die Wundversorgung.

Da alle  Cyanacyrlate unter Ausschluß von  Luft und Wasser (zur Vermeidung der vorzeitigen Reaktion) produziert werden, sind sie von Hause clean.

Soviel zur Theorie – nun zur Praxis.

Also keine Angst wenn auf die Schnelle nur normaler Sekundenkleber (optimal wäre natürlich die Apothekenvariante) vorhanden ist.

Wichtig ist in jedem Fall, dass der Kleber nicht in die offene Wunde kommt, sondern die Wundränder zusammengedrückt werden (am liebsten vorher noch desinfiziert) und dann der Kleber auf die zusammengedrückten Wundränder aufgetragen wird.

Mögen Sie immer eine Tube Sekundenkleber bei sich haben 🙂

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