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Rohstoffsituation belastet Klebstoffindustrie, oder warum auch wir Preise erhöhen müssen

Trotz positiver Konjunkturentwicklung:

Rohstoffsituation belastet Klebstoffindustrie

Trotz der positiven Konjunkturentwicklung in allen Schlüsselmarktsegmenten belasten die aktuelle Rohstoffsituation, steigende Energiepreise und zusätzliche administrative Kosten für die Umsetzung von REACH sowie für bauaufsichtliche Zulassungen die deutsche Klebstoffindustrie.

Leider kann ich diese Aussagen unseres Verbandsgeschäftsführers Ansgar van Halteren nur zu gut bestätigen. Selbst am Vorabend bzw. Nachmittag vor unserer Verbandstagung in Fulda sitzen wir im Verkaufsteam zusammen um für die Kunden, die Preiserhöhungen detailiert zu besprechen und evtl. Lösungen zu entwickeln, die diese Erhöhungen etwas abmildern können.

Die derzeit bestehenden, sehr knapp bemessenen Anlagenkapazitäten zur Herstellung petrochemischer Spezialchemikalien reichen nicht aus, die aktuell steigende Nachfrage nach Schlüsselrohstoffen zur Herstellung von Klebstoffen in Europa adäquat zu bedienen. Darüber hinaus führt eine Missernte bei Naturharzen (Balsamharze) zu einer signifikanten Verknappung dieses für die Klebstoffindustrie wichtigen Naturrohstoffes. Infolge dieser Engpässe stiegen im vergangenen halben Jahr die Kosten sowohl für petrochemische Rohstoffe als auch für Naturrohstoffe um bis zu 300 Prozent und perspektivisch betrachtet zeichnet sich derzeit keine Entspannung dieser Situation ab.

Auf Grund unserer Lieferanten-Treue, mit dem Großteil arbeiten wir schon seit Firmenneugründung und Verlagerung (Herbst 1999), führen wir zwar auch verschärfte Preisgespräche, sind aber von Lieferengpässen nicht betroffen. Hier zeigen sich wiederholt die Vorteile einer langjährigen partnerschaftlichen Kooperation.

„Die aktuelle Rohstoffsituation belastet die deutsche Klebstoffindustrie sehr schwer“, so Ansgar van Halteren, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Industrieverband Klebstoffe. „Auf der Rohstoffseite erfährt die deutsche Klebstoffindustrie genau das, was der Verbraucher aktuell an Tankstellen erlebt – nahezu täglich steigende Preise.“ Betroffen von dieser Entwicklung sind ausnahmslos alle Klebstoffe und Klebebänder, die in der Industrie und im Handwerk ihren Einsatz finden.

Die Möglichkeiten, diese immensen finanziellen Belastungen durch die Optimierung unternehmensinterner Kostenstrukturen zu kompensieren, sind limitiert: „Die Rohstoffkosten haben für die Klebstoffherstellung deshalb eine besondere Bedeutung, weil deutlich mehr als 50 Prozent der Betriebsaufwendungen auf die Rohstoffe entfallen“, so van Halteren weiter.

Dem Phänomen der Rohstoffverknappung begegnet die Klebstoffindustrie mit Umformulierungen ihrer Rezepturen und Ersatzbeschaffungen alternativer Rohstoffe. Dies ist zwar zeit- und kostenaufwändig, stellt aber langfristig eine ausreichende Verfügbarkeit von Klebstoffen sicher und garantiert – sowohl der Klebstoffindustrie als auch deren Kunden – die notwendige Planungssicherheit.

Um diese Qualität liefern und leisten zu können wurden branchenweit im ersten Halbjahr die Preise erhöht. In vielen Fällen lagen die Preiserhöhungen zwischen 12-20% zum Vorjahr. Diese Steigerungsraten werden wir nur in wenigen Ausnahmefällen erreichen. Trotz aller  Einsparversuche werden auch wir die Preise durchschnittlich zwischen 8-9% anpassen müssen.

„Als zuverlässiger Systempartner definiert sich die deutsche Klebstoffindustrie nicht über den Preis, sondern vielmehr über die hohe Qualität ihrer Produkte und ihrer Services“, resümiert van Halteren.

Den Erhalt dieser Partnerschaften zu unseren Kunden, auch in solch turbulenten Zeiten, ist  in den nächsten Wochen in unserem Focus. Hier gilt es auch in heißen Zeiten kühlen Kopf zu behalten.

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