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Fügeteilauswahl erschwert Verklebung

Manchmal ergeben sich die Fügeteilpartner aus den unterschiedlichsten Gründen, im privaten Bereich sind oftmals Verfügbarkeit und Kosten. So entstehen Fügeteilkombinationen, die aus klebtechnischer Sicht höchst anspruchsvoll sind, sich aber für den Laien zu Beginn nicht erschließen. Wie im folgenden Beispiel dargestellt sind hier einfach nur zwei Platten zusammen zu fügen. Im Balkon- bzw. Außenbereich sind diese Platten wetterfest zu fixen. Die eine ist eine HPL-Platte, die andere eine XPS- Hartschaum Platte. Sieht doch einfach aus, oder?

Diese Kombination zu verkleben ist äußerst schwierig. Bei Betrachtung der zu verklebenden Medien werden Anforderungen gestellt, die der Gegenseite nicht gut tun, sie sogar schädigen können. HPL Platten werden am besten mit lösemittelhaltigen Kontaktklebstoffen verklebt, somit war die Wahl in Richtung Pattex nicht schlecht, leider nur das falsche Pferd aus dem Hause Henkel gegriffen. Richtig wären classic oder compact oder DEKAfix extra von DEKALIN. Diese Lösemittelklebstoffe können aber die EPS/XPS-Platten angreifen. Es entsteht ein sogenannter Lochfraß durch die Lösemittel. Ein absolutes K.O. Kriterium.

Silikone und PU oder Hybrid-(MS)-Systeme benötigen eine gewisse Restfeuchtigkeit und es enstehen Ausgasprodukte. Da beide Fügeteil ziemlich wasserdicht sind, kann weder die Feucthigkeit rein noch können die Ausgasprodukte raus. Somit sind Sie für diese Verklebung ungeeignet.

Als nächste Möglichkeit bieten sich von der Klebekraft und Widerstandsfähigkeit die Gruppe der Hotmelts an, hier insbesondere die PU-Schmelzklebstoffe. Nachteilig ist hier die ausschließlich machinelle Verarbeitung (mit Heizgerät und Düsen etc.) und die benötigte Auftragstemperatur des Klebstoffes von über 100°C bis 140°C. Der Temperaturstand von den Isolierplatten liegt aber bei nur rund 70°C, d.h. sie würden bei Klebstoff-Auftrag schmelzen. Wie Sie sehen wieder ein K.O. Kriterium.

Eine Lösungsmöglichkeit wären Schmelzklebstoffe mit niedrigerer Auftragstemperatur allerdings auch niedriger Festigkeit, eine weitere wären Lösemittelklebstofffe mit einer unkritischen Lösemittelzusammensetzung z.B. Dämmstoffkleber 9020 von DEKAlin, allerdings sind auch hier die Festigkeiten etwas niedriger als bei den Kontaktklebstoffen oder Sie setzen einen wässrigen Kontaktklebstoff (DEKAnol 1128) ein. Auch hier sind die Festigkeiten etwas geringer, sollten aber für den Anwendungsfall ausreichen. Eine zusätzliche mechanische Fixierung ist in diesem Fall anzuraten und sollte gemeinsam mit der Verklebung zum Erfolg führen. Viel Erfolg beim Kleben aus der Wetterau!

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