Bei Recherchen für einen Kunden, der eine Folie bei der Schnürsenkel-Produktion verkleben möchte, – sie wissen schon vorne die Spitze – bin ich auf einen höchst interessanten Artikel über Bildbefestigung und Karten-erstellung gestoßen.
Dieser aufwändige Artikel hat mich von Beginn an durch seine hohe Fachkompetenz überzeugt. Richtig in seinen Bann gezogen hat mich aber seine Liebe zum Detail und das Gefühl ‘hier wird mit Herz und Leidenschaft geholfen’.
“Der Anspruch, dem Handel und Handwerk der schönen Branche Bild und Rahmen ein ständiger informativer Begleiter zu sein.” aus der Firmen- philosphie-Seite wird in jeder Zeile transportiert. Es freut mich, immer wieder auf Neue, das es in unserer schnelllebigen und profitorientierten Zeit auch in anderen Branchen Leute gibt, die noch ‘Herzblut’ für ihr Geschäftsfeld zeigen.
Gut geklebt ist halb montiert
Bei der Einrahmung von Fotografien oder Druckgrafiken muss das jeweilige Bild je nach Art der Rahmung an der Rückwand oder am Passepartout befestigt werden, um ein Verrutschen während der Montage oder später an der Wand zu verhindern. Zur Befestigung bietet der Großhandel Kleber, Klebestreifen oder ganze Rollen an. Wichtig ist es, die Eigenschaften und den richtigen Einsatz-bereich dieser Produkte zu kennen, um nicht durch minderwertige Materialien oder falsche Handhabung wertvolle Kunstwerke zu beschädigen.
Das absolute Highlight war die detailreiche Anleitung zur Klebstoffher- stellung in der eigenen Küche. Das Rezept musste ich einfach mit Ihnen teilen, auch wenn ich erst in einigen Wochen mit meinen Kinder, während den Sommer-Ferien den Selbstversuch starten werde. Vielleicht haben Sie bis dahin schon Erfahrungen gesammelt, die Sie mit mir und anderen Lesern teilen möchten. Lassen Sie uns einfach im Kommentarfeld eine Nachricht.
Maisstärke-Kleber selbst herstellen
Was nur noch die älteren Semester aus ihrer eigenen Kindheit kennen, ist in der Einrahmer-Werkstatt eine durchaus akzeptable Alternative zu den Industrieprodukten: die Herstellung eines Klebers. Dazu braucht man nichts weiter als Zucker, Wasser und Maisstärke aus dem Supermarkt oder dem Reformhaus.
Material: 40 g Maisstärke (zum Beispiel Mondamin), 120 ml Wasser, zwei kleine Töpfe, ein großer Topf, einen Kochlöffel, einen verschließbaren Behälter für den fertigen Kleber.
Zubereitung: Maisstärke in 30 ml lauwarmes Wasser rühren, bis es zu einer Paste wird. In einem zweiten offenen Behälter 90 ml Wasser im Wasserbad in einem weiten Topf zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, die Mais-Zucker-Paste dazugeben und solange rühren, bis die Stärke aufgequollen ist. Das dauert zirka drei bis fünf Minuten. Dann den Topf vom Herd nehmen und den Kleber in einen verschließbaren Behälter füllen.
Da der angerührte Kleber allerdings nicht lange haltbar ist, gibt es noch eine alternative Zubereitung: Die Maisstärke auf einem Backblech, das mit Backpapier ausgelegt wurde ausstreuen. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Backblech mit der ausgestreuten Stärke in den vorgeheizten Backofen schieben. Solange im Ofen lassen, bis aus der weißen Stärke ein gelbliches Pulver geworden ist. Gegebenenfalls zwischendurch die Stärke etwas umrühren. Um beurteilen zu können, ob schon eine Gelbfärbung vorhanden ist, empfiehlt es sich einen Teelöffel weißer Maisstärke als Farbvergleich zurück zu behalten. Der Röstvorgang kann durchaus eine Stunde dauern. Das so hergestellte gelbe Pulver (Röstdextrine) kann man nun in ein Schraubdeckelglas füllen und als Vorrat lange aufbewahren. Benötigt man Klebstoff muss man das Pulver noch anrühren. Dazu nimmt man ein weiteres Schraubdeckelglas und einen Löffel oder einen Borstenpinsel. In etwas Leitungswasser gibt man nach und nach von der Röstdextrine und rührt dabei ständig um, so dass sich keine Klümpchen bilden. Sobald die Konsistenz ähnlich wie Honig ist, ist der Klebstoff fertig.
Verwendung: Der Kleber kann sofort nach seiner Herstellung benutzt werden. Man kann ihn auf vorher zugeschnittene Stückchen aus Japanpapier aufbringen und sie verwenden, um Bilder zu fixieren. Japanpapier, mit Maisstärke aufgeklebt, ist wieder ablösbar.
(Quelle: Fachzeitschrift DER KUNSTHANDEL -http://www.kunsthandel-verlag.de)