Wir werden zum Kunst-Blog bzw. zum Kunstunterstützer Blog. Durch unsere Berichte über Tape-Art und durch unsere aktive Unterstützung von Künstlern, wie zum Beispiel Andre Tempel, mit seinen anschaulichen Objekten, oder Winrich Bonerewitz, (ein Jurymitglied bei unserem Wettbewerb), bei seinem Keltenfürst Bildnis, haben wir uns einen positiven Namen in der Künstlerszene gemacht.
In einer neuen Anfrage haben uns der Künstler Christoph Katzler und sein Projektteam ‘Numen’ vor größere Herausforderungen gestellt. Zur Zeit verkleben er und sein Team Glasfasernetze mit sich selbst und fertigen überdimensionale, begehbare Kunstwerke.
Erst hörte sich diese Geschichte nicht nur außergewöhnlich sondern schon leicht abstrus (lt.Duden verworren,wirr, abwegig, chaotisch, diffus, dunkel, konfus, kraus, unausgegoren, ungeordnet, unklar, unverständlich, durcheinander, grotesk, kurios, merkwürdig) an.
Erst nach der Erklärung einiger Details kam Licht ins Dunkle. So richtig Spaß an der Aufgabe habe ich erst durch das Studium der Homepage bekommen. Zur Zeit werden diese tollen Objekte mit Klebeband hergestellt. Eine super Leistung des Künstlerteams und Respekt an den Hersteller des Klebebandes, welches für solch tragende Funktionen im Alltag nicht eingesetzt wird und diese Funktion bei der Entwicklung des Bandes sicherlich nicht auf der Agenda standen.
Um noch gewagtere Geometrien herstellen zu können bedarf es aber einer anderen Arbeitsweise und damit eines neuen Klebstoffes. So kamen wir ins Geschäft.
Die Vorgaben der Kleber (Verarbeiter) waren aber leider nicht leicht abzuarbeiten.
Hier ein Auszug unserer Projektanforderungen:
– gewünscht wird ein EINkomponentensystem
-wässrige Basis + kurze Aushärtezeit
– muss transparent aushärten
-ausgehärteter Klebstoff sollte elastisch bleiben
-muss mechanische Belastungen aushalten (in alle Richtungen)= Zug- + Scherbelastungen
-angenehme Weichheit nach Aushärtung, da Hautkontakt bestehen kann
-Brandbeständigkeit bzw. unbrennbar
Alles in Allem ein ordentlicher Berg der vor uns lag, so mal sich einige Anforderungen gegenseitig ausschließen. Schnell aushärten und wässrige Systeme laufen völlig konträr.
Aber nach einigen Tagen Entwicklungsarbeit und noch mehr Versuchen konnten wir heute ein Produktmuster verschicken das alle Aufgaben bewältigen wird. Ich bin extrem gespannt auf die Praxistauglichkeit unseres Produktes, auch wenn es für diese Anwendung nicht alltäglich sein wird und der neue Markt für den neuen Klebstoff nicht sehr groß sein dürfte. Wobei solche Objekte auch in unserem Büro oder bei mir im Garten zur Geltung kämen. Mal sehen!
Das selbst solche höchst anspruchsvollen Verklebungen von unserem Team gemeistert werden ist faszinierend und auf jeden Fall einen Blog-Bericht wert.
Auf jeden Fall sind solche Aufgaben und Herausforderungen die Würze im Klebstoff-Alltag.